Heute Nacht haben wir endlich mal gut geschlafen. Trotzdem sind wir schon wieder gegen 6 wach. Irgendwie kommen wir nicht so richtig in die mexikanische Zeit. Ist aber auch komisch: um 6 „Nachts“ wird es hell und um 7 Abends schon wieder dunkel. Somit sind wir wieder die erstem beim Frühstueck.
Um kurz nach 8 brechen wir zu den Ruinen auf. Noch ist es schön ruhig und wir sind fast allein in der Anlage. In Cobá haben mal 55.000 Maya gelebt. Dementsprechend gross ist die Anlage. Alles ist sehr verteilt. Man kann am Eingang Räder mieten, um schneller voranzukommen. Wir entscheiden uns aber für einen Fussmarsch. Überall am Wegesrand sind überwucherte Steinhaufen. Schon krass, wie sich der Dschungel alles zurück holt.
Wir marschieren zielstrebig auf den mit 42 Metern höchsten Maya-Tempel ganz Yucatans zu. Den darf man sogar hochkraxeln. Ich freu mich schon. Unterwegs begegnen wir einer Horde Brüllaffen. Ah, halt, doch nur Homo Sapiens mit schlechtem Benehmen auf Rädern…
Endlich am Tempel warten wir noch ab bis besagte Brüllaffen wieder weiterziehen und wir das Bauwerk fast für uns allein haben. Noch ein paar Fotos geschossen und dann ab nach oben. Die etwas ausgetretenen und rutschigen Stufen erweisen sich als anstrengender als gedacht. Die schwüle Hitze tut ihr übriges. Aber oben angekommen hat sich die Anstrengung dann doch gelohnt, der Ausblick ist fantastisch. Nur die Wolken am Himmel trüben die Stimmung.
Nachdem wir den Anblick ausgiebig genossen haben geht es wieder an den Abstieg. Das gestaltet sich etwas schwieriger als der Aufstieg, da die Stufen doch etwas schmal und Steil sind. Aber mit Hilfe des gespannten Sicherheitsseils kommen wir gut runter. Ich versuche mir vorzustellen wie die Maya-Priester hier würdevoll hoch und runter gekommen sein wollen, aber es gelingt mir nicht ganz. Aber die werden doch nicht auf allen Vieren hochgekrabbelt sein? Hm, wir werden es wohl nie erfahren.
Auf dem Rückweg kommen wir noch an einigen anderen Gebäuden vorbei. Oftmals gibt es behauene Stelen. Sie werden im Reiseführer zwar teilweise als sehr gut erhalten beschrieben, aber so richtig erkennen kann ich eigentlich nichts. Wenn nicht manchmal eine erklärende Zeichnung daneben hängen würde hätte man meiner Meinung nach keine Chance.
Inzwischen verfluchen wir unsere Entscheidung ein wenig kein Rad genommen zu haben. Die Wege ziehen sich doch ganz schön und inzwischen ist es auch wieder gut warm. Also lassen wir den letzten Tempel ausfallen. Wir hätten je einen Kilometer hin und zurück gehen muessen. Viel lieber wollen wir jetzt aber in den Hotel-Pool springen und uns erfrischen.
Unterwegs zum Hotel fragen wir an der einen Bushaltestelle (es gibt 2 im Dorf) noch, wann morgen der Bus geht. So richtig Auskunft kann uns aber keiner geben. Oder – was sehr gut möglich ist – wir verstehen die Antwort bloss nicht richtig. Naja, wird schon klappen.
Der Pool ist herrlich kühl und erfrischend und wir braten uns ein wenig in der mexikanischen Sonne. Ist ja immerhin auch Urlaub und kein reiner Wanderausflug.
Irgendwann haben wir dann aber auch wieder genug gefaulenzt und ziehen nochmal los, vielleicht kann man uns an der anderen Bushaltestelle ja besser Auskunft geben. Es stellt sich jedoch heraus, dass an dieser rein gar niemand da ist. Angeblich soll hier laut Reiseführer auch ein gutes Hostel sein, aber das sieht ziemlich verlassen und tot aus. Hm, gegenüber ist auch noch ein Hostel, mal da fragen. Der sichtlich verwirrte Angestellte verweist uns aber wieder zurück zum ersten Hostel. Sowas. Mit unserem muy muy poco espagnol schaffen wir es dann doch noch eine Auskunft aus ihm herauszubekommen. Er meint um 9 geht der Bus. Na damit kann man doch arbeiten. Nachdem Carina noch im nächsten Souvenirshop zugeschlagen hat (ein Korb fuer Tortillas, bin gespannt ob der heil daheim ankommt) liegen wir auch schon wieder am Pool.